Systeme gibt es überall in der Natur, in der Technik, in der Gesellschaft sowie im menschlichen Organismus. In der Natur sind es die Ökosysteme wie der Wald, der See oder das Meer. Diese sind natürlich entstanden. Technische Systeme dagegen sind künstlich erschaffen worden. Dazu gehören Maschinen und Computer. Soziale Systeme sind zwischenmenschliche Systeme wie Familien,
Unternehmen oder Organisationen wie beispielsweise Vereine. Auch ein einzelner Mensch besteht aus mehreren Systemen, wie zum Beispiel dem Verdauung-, Hormon-, oder dem Harnsystem. Das Leben in Systemen ist so normal, dass wir uns keine Gedanken darüber machen. Eine allgemeine Definition lautet: einzelne Elemente stehen in Verbindung zueinander und dienen im Ganzen einem Ziel.
Aufstellung steht für eine Methode, in der die Beziehungen innerhalb eines Systems sichtbar gemacht werden. In einem Familiensystem hat jedes Familienmitglied seinen Platz. Dabei sind die Familienmitglieder nicht anwesend. Diese werden durch Stellvertreter repräsentiert. Hat jeder Stellvertreter seine Position eingenommen, betrachte ich den Abstand, in dem sich die
Familienmitglieder befinden. Sind sie sich zugewandt oder abgewandt? Wird die Sicht versperrt? Steht jemand im Weg? Sind sie ganz nah zusammen oder steht jemand abseits? Alle Positionen gemeinsam ergeben ein Bild. Ich vergleiche es gerne mit dem Bild unseres Sonnensystems, das jeder schon mal gesehen hat. Betrachtet man die Planeten, ist es sofort erkennbar, dass jeder
seinen Platz im System hat. Sie sind in Bewegung und stehen in Beziehung zueinander. Das heißt sie beeinflussen sich gegenseitig. Bei jeder Aufstellung, egal welcher Art, gehe ich auf die Dynamik in dem jeweiligen System ein. Sind die Beziehungen in dem Beispiel Familiensystem aus dem Gleichgewicht, kann ein Konflikt entstanden sein. Anhand der Aufstellung kann ich die
Zusammenhänge und Verstrickungen erkennen, auf die ich eingehe und sie verändere.
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Am bekanntesten sind Familien Aufstellungen. Hier werden die Familienmitglieder durch Repräsentanten aufgestellt. Dabei wird das familiäre Umfeld beleuchtet. Dadurch können belastende Themen und Verstrickungen geklärt und gelöst werden.
Bei Themen Aufstellungen wird erst ermittelt, um welches Thema es sich bei dem Problem handelt und was dazu aufgestellt werden soll. Oftmals verbirgt sich ein Thema hinter dem Problem und es kann nicht gleich benannt werden. Das kann verdeckt aufgestellt werden, wie z.B. „Das worum es wirklich geht." Bei dieser Aufstellungsform kommen Personen, Ereignisse und andere Begriffe wie zum Beispiel „sich trauen“ vor.
Bei Symptom Aufstellungen wie zum Beispiel Rückenschmerzen, werden die Begriffe, die in Beziehung dazu stehen, durch ein Gespräch ermittelt. Hier ist das Ziel, die Hintergründe zur Symptomatik aufzudecken. Durch diese Erkenntnis gelingt es oft einen anderen Umgang mit dem Problem zu pflegen.
Auch Organsysteme wie Zahnhalteapparat oder Verdauungssystem, können aufgestellt werden. Das ermöglicht einen Blick auf das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Einheiten (Zahn-Zahnfleisch-Kieferknochen-Schleimhaut oder Magen-Bauchspeicheldrüse-Galle-Dünn-und Dickdarm). Man schafft ein harmonisches Bild, mit dem man ein besseres Verständnis für das System erlangt.
Die Energie Aufstellungen bezieht alle Anwesenden mit ein. Zuerst werden in der Gruppe zu einem bestimmten Thema (z.B. Freundschaft) Begriffe gesammelt, die danach aufgestellt werden. So ist jeder direkt beteiligt. Die Teilnehmer*innen sind auch gleichzeitig die Stellvertreter*innen. Man geht davon aus, dass jeder einen Bezug zu diesem Thema hat. Dieses Bild, das sich zeigt, trägt jeder der Teilnehmer*innen in sich und hat seinen persönlichen Bezug dazu.
Die Organisation Aufstellungen werden für Unternehmen und Organisationen gemacht. Hier wird die Zusammenarbeit zwischen den Arbeitskollegen, Abteilungen oder zwischen den Führungspositionen und Angestellten betrachtet. Ziel ist es, die bestehenden Streitereien bzw. Erfolgsblockaden aufzudecken und deren Struktur zu verändern. So werden die Beziehungen zwischen den Beteiligten harmonisiert und optimiert.
Stellvertreter*innen sind Personen, die eine andere Person repräsentieren. Sie nehmen gewissermaßen deren Platz ein. Die Stellvertreter*innen müssen nichts können oder leisten. Es geht lediglich um die Wahrnehmung. Auch wenn man glaubt, nicht viel zu fühlen oder man meint nicht geübt darin zu sein, kann es genau die richtige Person für diese Position sein. Sie spiegelt genau das, was an dieser Stelle stehen soll. Es ist hilfreich, wenn die Stellvertreter*innen offen für ihre Wahrnehmungen sind und sich auf neue Erfahrungen einlassen können.
Das Ziel ist es sich ein Bild zu verschaffen, worauf man sich im Leben ständig bezieht. Durch diese neu gewonnene Perspektive kann man Dinge erkennen, die nicht immer offensichtlich sind. Jetzt ist es möglich ein Gleichgewicht zu erreichen, zwischen den inneren Gefühlen und äußeren (sichtbaren) Systemen. Das alte bildhafte System wird verändert, um eine neue Ordnung zu schaffen. Das geschieht zum höchsten Wohle aller. Ein innerer Frieden stellt sich ein: wie Innen so Außen.
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